"Wer jemals die Berliner Kleinkunstszene erleben konnte - sei es im Keller eines Bezirksrathauses oder einem Hinterhofcafé im Westen, oder früher auch in einem Kulturkeller im Osten der Stadt -, der konnte nachempfinden, dass sich dieser Abend ganz groß in die Traditionen dieser Metropole einreihte."
"Es war kein Revueabend mit Songs zum Mitsummen, es gab nur wenige "Die-kenn-ichdoch"- Melodien wie "Lili Marleen", ein Präludium von Johann Sebastian Bach oder den Brecht/Weill-Song "Denn wie man sich bettet, so liegt man", dafür mit Musik unterlegte, scharf formulierte Worte, die dann wieder von der Sängerin im Stil eines Conferenciers mit passgenauer Mimik, Gestik und Stimmgebung in den Raum gesetzt
wurden." - "Markant, zurückhaltend und doch stets präsent wurde sie dabei am Klavier von Phil von Friedrichshain begleitet."
"Nichts wurde übersehen, was Menschen umtreibt, wenn "kalt und blass über dir der Mond hängt", wenn "der letzte Funken Hoffnung als
Treibholz vorbei schwimmt" - fast wie das Psychogramm einer Großstadt. Über alles gesehen war und blieb es allerdings eine Liebeserklärung an Berlin, "dieses verrückte Ding", an seine Menschen, bei denen "jeder, der irgendwie zu Schaden kam, einer
zu viel war"."